Die Adressaten für MOM sind klar definiert: Eine Gesellschaft, die zumindest auf einem ähnlichen technisch industrialisiertem Stand wie wir sind. 

Jede Gesellschaft, die auf der akademischen Anwendung des Prinzips von Ursache und Wirkung beruht, wird sich für das Vorangegangene interessieren. Dieses Prinzip impliziert Zeit, egal ob eine Ursache eine Millisekunde oder ein Millennium vor der Wirkung passiert.

Die zukünftigen Finder können unsere eigenen Nachfahren  – oder die Nachfahren Waschbären sein. 

Angenommen, es gab eine technische Gesellschaft bei den Dinosauriern. Es ist nicht ausgeschlossen, denn nach 66 Mio. Jahren Spuren zu finden ist unwahrscheinlich. Hätte die Dino-Zivilisation etwas ähnliches wie MOM hinterlassen, dann wäre dies sensationell – in jedem Fall würden wir uns dafür interessieren.

Extrasolare Adressaten:

MOM kooperiert mit Initiativen, die Information über uns Menschen auch an besonderen Stellen im Sonnensystem zB an Lagrange-punkten deponieren werden.
Extraterrestrische Zivilisationen, die das Sonnensystem besuchen, können noch nach sehr langen Zeitspannen künstliche Objekte an diesen Punkten entdecken.

Würden andere Zivilisationen MOM überhaupt verstehen?

Wir können einige Tierarten auf unserem Planeten beobachten, die entweder eine physische oder mentale Kapazität hätten, sich in Formen technischer Gesellschaften zu entwickeln.  Manche von ihnen hätte Millionen Jahre länger Zeit dazu gehabt, als wir Menschen.

Welche Eigenschaften sind es, die einer Spezies die Entwicklung in eine technische Gesellschaft ermöglichen? Die Antwort auf diese Frage kann möglicherweise gefunden werden, indem man danach fragt, welche die fehlenden Eigenschaften sind, die verhindern, dass eine Gesellschaft einen Schritt in einen höheren Entwicklungsstand vornimmt. Warum haben sich nicht Krähen, Raben, Delphine, Echsen, Oktopusse oder Insekten in technische Gesellschaften entwickelt? Manche hatten weit mehr Zeit als Primaten, zB Ameisen existieren in ihrer gegenwärtigen Form schon 100 Millionen Jahre. Das ist 40 mal länger als die Zeit, die wir benötigten, um uns von den ersten Werkzeug-herstellenden Hominiden bis zu unserem heutigen Stadium zu entwickeln.

Neben physischen und mentalen Eigenschaften (Gehirn mit ausreichender Kapazität und etwas wie Hände) scheinen ein paar abstrakte Eigenschaften oder Verhaltensmuster wesentlich für den Übergang in eine technische, industrialisierte Gesellschaft zu sein. Diese Muster sind: Neugierde, Kommunikationsfähigkeit und Altruismus.

Ein Beispiel:

Während des Abschlagens von Steinsplittern um ein Werkzeug zu formen, passiert es, dass ein Funke trockenes Laub entzündet. Das Individuum, das dies verursachte, darf nicht aus Angst weglaufen sondern muss auf diesen Vorfall neugierig sein.
Angenommen, das Verständnis, was das Feuer verursachte und die Fähigkeit zur Wiederholung sind gegeben, dann müsste dieses Individuum auch altruistisch genug sein, diese neuerworbene Fähigkeit mit anderen zu teilen. Andere Individuen, die Zeugen des Vorfalles waren, müssen ebenso neugierig sein und ihren Wunsch nach Einbindung in das neue Wissen kommunizieren können.

Drei weitere, generelle Eigenschaften des Planeten, auf dem sich Lebensformen mit soziale Strukturen bilden, sind ausschlaggebend für den Schritt zur technisch entwickelten Gesellschaft:

1. Kontinente.
Ein Planet mit Plattentektonik formt Kontinente oder zumindest Vulkaninseln. Eine Spezies, die auf festem Land lebt, kann eher und leichter künstliche Stoffe entwickeln (wie zb Keramik oder Metalle) als eine Spezies, die unter Wasser auf einem vollständig von einem Ozean bedeckten Planeten lebt.

2. Die Zusammensetzung der Atmosphäre muss chemische Reaktionen zur Energiegewinnung zulassen. Der hohe Sauerstoffanteil, der durch Mikroorganismen begonnen und durch die Photosynthese der Pflanzen aufrechterhalten wird, ermöglicht Feuer (oder allgemein: Redox-reaktionen) , welches nötig ist, um Metallerze zu verarbeiten.

3. Die Sterne müssen sichtbar sein. 

Auf einem Planeten, der eine durchgehende permanente Wolkenschicht besitzt, ist navigieren schwer. Andere Sinne, wie zB Magnetsinn, können das teilweise kompensieren.

Sichtbare Sterne würde nicht nur einfache und präzise Orientierung ermöglichen sondern auch höhere Mathematik fördern.

Die frühen Observatorien und Kalender ( Stonehenge, Zorats Karer,…) beruhten auf dem zyklischen Lauf der Objekte des Himmels. 

Für eine Zivilisation, die auf einem Planeten mit permanenter und lückenloser Bewölkung lebt, ist es nicht leicht, die Kugelform des Planeten zu erkennen.
Die Griechen der Antike berechneten bereits den Erdumfang durch die abweichenden Schattenlängen der Obelisken an unterschiedlichen Breitengraden.

Es gibt Planeten mit unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen. Das Leben wie wir es kennen, fusst auf flüssigem Wasser und Kohlenwasserstoffen, aber es gibt andere theoretische Möglichkeiten für das Auftreten von Leben (im Sinne von selbstreplizierenden Molekülen, die Stoffwechsel betreiben – also Energie verbrauchen). Diese Lebensformen sind ähnlichen oberhalb erwähnten Einschränkungen unterworfen.

Diese Parameter (Neugierde, Kommunikation, Altruismus) und planetaren Eigenschaften (Kontinente, Atmosphäre zur leichten Energieerzeugung, Sternenhimmel) werden technische Gesellschaften hervorbringen können, die im Verständnis des Universums uns nicht völlig unähnlich sind. 

Interstellare Zivilisationen werden in ihrer Entwicklungsgeschichte ein ähnliches Stadium durchschritten haben, in dem wir uns derzeit befinden und es ihnen deshalb möglich ist zumindest Elemente unseres Wissens zu verstehen.

Wir gehen davon aus, dass MOM auch von extraterrestrischen Gesellschaften verstanden werden kann.

Wie schon an anderer Stelle betont, könnten jedoch schon unsere Enkel Gebrauch des MOM Archives machen, wenn zB keine Blogs aus dem frühen 21. Jahrhundert mehr erhalten sind.